Samstag, 21. November 2015

Yellowstone - Teil 1

Leider musste ich meine ursprüngliche Planung den Yellowstone Nationalpark in drei Tagen anzuschauen stark verkürzen. Effektiv blieben mir nun zwei halbe Tage. Es galt also das Optimum aus der verfügbaren Zeit herauszuholen.

Um zwei Uhr nachmittags hatte ich ein Zimmer für eine Nacht bekommen. Nicht billig, aber wenigstens ließ sich nun was vernünftiges planen. Und der Himmel hatte auch ein Einsehen, es hörte das Regnen auf. Ich also gleich zu den Mammoth Hot Springs:














Schon eindrucksvoll, aber es erinnert doch stark an Neuseeland. Heiße Quellen, Dampf und der obligatorische Schwefelgestank. Der Geruch nach faulen Eiern bleibt einem lange in der Nase.

Da ich wenig Zeit hatte freute ich mich sehr das die hiesige Tierwelt ein Einsehen hatte. Zwei Wapiti Hirsche, lokal auch Elk genannt, hatten einen kleinen Vorherrschaftsstreit:



Vermutlich ging es um den Zaungast am Rande der Szenerie:


Unter den andere Touristen viel mir vor allem jemand mit einem blau-orangen T-Shirt auf. Das kannte ich doch. Ein Sea Rescue T-Shirt aus Kapstadt. Dies war natürlich Anlass für ein kleines Gespräch. Dabei erfuhr ich das er Belgier war.

Bevor ich mich zu tief mit den heißen Quellen des Mammoth beschäftigen konnte fing es dann doch wieder zu regnen an. Ich hatte nur eine Stunde regenfrei gehabt. Da ich eh noch weiter musste, ging es zum Golden Gate Canyon. Im strömenden Regen entstanden ein paar Bilder auf dem dortigen Parkplatz:



Der Yellowstone besteht im Kern aus der Grand Loop Road die sich in Form einer Null durch das nördliche Nationalparkgelände schlängelt. In der Mitte bildet sie mit der Norris Canyon Road eine Acht. Durch den Park führen auch verschiedene Highways. Und wie es scheint ist der Yellowstone Nationalpark für viele Amerikaner auch nur eine Durchfahrtsstraße an das andere Ende ihres Weges. Es kostet weniger als drum herum zu fahren. Ich war am 23. und 24. Juli 2015 dort. Am 24. war in Utah, südlich des Yellowstone, Pioneer Day. Um diese Zeit ist auch die Zeit der Sommerferien in Amerika. Um es kurz zu sagen, es war viel los. Sehr viel. Eine Blechlawine. Wenigstens war man auf der Straße und den Parkplätzen nicht allein. Keine Chance. Bei den vorhanden Toiletten war eine gewisse Wartezeit einzuplanen. Jeder der irgendwie konnte, war gefühlt im Yellowstone anwesend. Und die immer wieder vorhandenen Baustellen, die mich bisher schon begleitet hatten, waren auch im Yellowstone nicht abwesend:


Eigentlich wollte ich ja über die Norris Canyon Road zu meiner Unterkunft im Canyon Village. Doch durch einen Unfall war diese Straße aus der westlichen Richtung gesperrt. Ich änderte meine Route auf die Straße am Yellowstone See entlang. Auch dies war so nicht vorhersehbar, es kostete mich sehr viel Zeit. Später im Village erfuhr ich, das die Straße mehr als eine Stunde gesperrt war. Ich hatte also genau die falsche Zeit erwischt.

Der Regen, die fehlende Zeit und die Masse an Touristen machte den ersten Tag etwas unschön. Mein Ziel war das Canyon Village. Kurz vor dem Village noch einmal ein Touristenauflauf auf der Strasse. Der Grund war für mich nicht zu ermitteln. Wahrscheinlich irgendein wildes Tier:


Vor mir ein Amerikaner in seinem Pick Up mit Zwillingsbereifung. Erst kürzlich habe ich erfahren das diese Teile Duallys heißen. Die Amis machen ja alles mit ihren Pick Ups. Bis hin zur Sattelkupplung für den Auflieger gibt es da alles. Und am Auflieger hängt dann vielleicht noch ein kleiner Anhänger für das Boot. Wahnsinnige halt.

Der Tag ging zur Neige, ich bezog mein Zimmer in der Canyon Lodge im Haus Dunraven. Internet gibt es hier nicht. Natur pur, oder so. Ich wollte mir dann noch den Sonnenuntergang ansehen, aber ein Angriff der hiesigen Mücken auf mich machte das Ganze zu einem Desaster. War aber dann doch nicht so schlimm, da die Aussicht hier im Wald nicht so toll war. Ein anstrengender Tag war zu Ende. Wider Erwarten hatte dann doch noch einiges geklappt. Doch meine Stimmung war im Keller, wohl auch weil ich mir diese Passage des Urlaubs anders erhofft hatte.

Es blieb eine gewisse Angst wo ich denn die morgige Nacht verbringen würde.
Die Unterkunft war, dem Preis entsprechend, insgesamt sehr angenehm und großzügig.
Und es gab eine niedliche Seife:


Mehr aus dem Nationalpark im zweiten Teil, am zweiten Tag.

Hooray! Love! Future!
SMD