Da die Grenze nicht mehr weit ist bin ich Ruck Zuck am Cascade Border Crossing.
Eigentlich unspekakulär, doch dann fragt mich der Grenzbeamte wie lange ich in Kanada war.
Die grauen Zellen waren darauf nicht eingestellt. Also eine gute Schätzung, ich antworte: Nicht mehr als 10 Tage. Damit war er auch zufrieden. Ich hab es dann später nachgerechnet, es waren genau neun Tage. Recht gut geschätzt.
Es folgte in kurzer Stop am Kettle River, Matney Park:
War ganz nett. Für heute ist ja eigentlich nichts eingeplant. Es gilt Meilen zu fressen. Dies funktioniert recht gut. Eine Unterkunft hat sich dann in Missoula, Montana gefunden. Der Highway hierher ist aber nicht unbedingt in guten Zustand. Viel habe ich in Missoula nicht gefunden. Ich war dann in einem Einkaufszentrum und habe mich für ein Abendessen bei Wendy's versorgt.
Im Motel habe ich eine interessante Information gefunden:
Sicherheitstipps für Gäste. Von der Amerikanischen Hotel und Beherbergungsvereinigung. Ein zehn Punkte Plan für mehr Sicherheit. Waffen sind den Amerikanern erlaubt zu tragen und frei verfügbar. Es gibt auch die Stand on your ground law, diese erlaubt es einem Amerikaner sein Hab und Gut zu verteidigen, wenn es sein muss auch mit tödlichem Ausgang. Im Gedächtnis hatte ich noch den Fall des deutschen Studenten der im April 2014 in Montana erschossen wurde. Überall waren Motorradfahrer unterwegs, auch in meiner Unterkunft waren viele Gäste mit dem Motorrad angereist. Nicht gerade entspannt ging ich abends müde zu Bett. Geweckt wurde ich um 23:30 Uhr von einem lauten Klopfen an meiner Tür. Frisch aufgewacht, ohne zu wissen was los ist, und mit den netten Sicherheitstipps im Hinterkopf, hatte ich schwere Bedenken. Ich tat - gar nichts. Es war noch eine zeit lang Geräuschkulisse vor meinem Zimmer, doch im Endeffekt waren es wohl nur andere Gäste die den Weg in ihr eigenes Zimmer nicht mehr gefunden hatten.
Trotz all der Meldungen die uns immer wieder aus Amerika erreichen, war dies, rückwirkend gesagt, der einzige Vorfall in meinem gesamten Urlaub, bei dem ich wirklich Angst verspürte. Und dies wie es aussieht völlig unbegründet.
Meine Postkarten an alle die noch welche wollten, gingen übrigens von Missoula aus auf die Reise. Für mich ging es am nächsten Tag weiter in Richtung Yellowstone Nationalpark.
Die Verständigung war zeitweise schwierig. Mein Englisch und deren amerikanisch passten nicht immer zueinander. Zum beispiel hieß ich Eddy statt Andy. Doch es reichte immer für das notwendige. Und große Konversation war hier eh nicht geplant.
Auf dem Weg zum Nationalpark fing es das regnen an. Yellowstone begrüßte mich nicht gerade freundlich. Eine Buchung über das Internet war von Missoula aus nicht möglich. Ich schob dies am Abend vorher auf unzureichendes WLAN. Doch hier angekommen musste ich feststellen, das Yellowstone komplett ausgebucht war.
Trotz allem versuchte ich es. Und - oh Wunder - man sagte mir im Mammoth Hot Springs Hotel an der Rezeption es wären im ganzen Nationalpark noch zwei Zimmer frei. Gut! Auf Nachfrage erfahre ich dass eine ist im Lake Yellowstone Hotel. Wohl DER Ort im ganzen Nationalpark! Die Frage nach dem Preis bringt mich wieder auf den Boden. Die nette Dame sagt etwas von mehr als 400 Dollar, aber sie müsse erst genau nachschauen. Ich erspare ihr die Arbeit und frage nach dem anderen Zimmer. Da beide Zimmer eh nur für eine Nacht zur Verfügung stehen macht dies für mich keinen großen Unterscheid. Ich buche mir eine Nacht in der Dunraven Lodge im Canyon Village. Mit doch nur 233 Dollar aber sicherlich auch kein Schnäppchen in diesem Urlaub. Meine ursprünglichen Pläne, hier im Park drei Tage zu verbringen, muss ich nun ändern.
Mehr dazu im nächsten Bericht.
Hooray! Love! Future!
SMD