Samstag, 19. Dezember 2015

Teufel! Turm!

Nun am 25. Juli 2015 bin ich also am Devils Tower angelangt. Auf meiner Planungsliste war er nur eine Option. Dank zwangsweiser eingesparter Zeit ist er nun Wirklichkeit.

Wer nun Lust auf Kartoffelpüree verspürt, der hat vermutlich den Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" gesehen.

Leider kann man an den schönsten Aussichtspunkten auf dem Weg zum Berg nicht halten. Wenn man dann stehenbleiben kann, ist die Aussicht oft nicht so berauschend. Doch ein paar Bilder bleiben immer zu machen. Amerika ist eindeutig nicht Südafrika. In Südafrika ist alles autotauglich, da fährt man hin, läuft ein paar Minuten und kann nach super Bildern gleich wieder weiterfahren. Hier in Amerika kommt es mir so vor als ob absichtlich lange Trails und Wege geplant werden. Für mich alles too much education and fitness. Wahrscheinlich ist alles so geplant damit man mindestens einen Tag bzw. eine Übernachtung am jeweiligen Ort verbringt. Vielleicht sollte ich auch ein wenig chanten oder Bäume umarmen. Ich werde sicherlich später noch über all dies meditieren.

Sicher, im besonderen Licht wäre es wahrscheinlich auch noch mal interessant ihn zu fotografieren. So am Abend oder am Morgen. Vielleicht auch mit verschiedenen Schattenpositionen. Das überlasse ich aber nun dann doch anderen, oder ich mache es das nächste Mal. Wen Ansichten des Devils Tower im Sonnenuntergang interessieren, sollte mal Tante Google bemühen.

Warum ich aber hier bin:



Auf dem Weg dorthin gab es auch Indianerzelte zu sehen:



Am Eingang zum Nationalpark:



Auch Vögel findet man dort:



Was sich am Fuße des Berges im Tal des Belle Fourche River massenhaft findet sind Präriehunde:




Noch ein letzter Blick:


Ich eile weiter, getrieben von mir selbst. Für die Nacht habe ich mich in Sundance eingemietet. Ich brauche Vorräte und habe Laundry zu machen.

Am nächsten Tag gibt es wieder Frühstück nach amerikanischer Art. Cerealien, Müsli, Früchte, Yoghurt, Milch, Apfeltaschen und Muffins. Als besonderes Highlight Chicken Cheeseburger. Die letzten drei einzeln in Plastik eingeschweißt. Für den Burger steht eine Mikrowelle bereit. Natürlich Kaffee, Tee, Milch, sowie Apfel- und Orangensaft. Das ganze wie üblich mit Plastikbesteck. Die Teller und Becher sind mal wieder aus Styropor. Zum eingenhändigen Abräumen steht ein Mülleimer brav in der Ecke. Help yourself! Leider habe ich keine Eiswürfel gefunden, somit blieb mein Kaffee dank Styropor wieder ewig warm. Ich mag das nicht.

Ich bin dann aufgebrochen, mein Weg führt zum Mount Rushmore. Unterwegs habe ich dann noch einen versteinerten Wald besucht. Nicht so üppig wie der in Namibia, eher klein und überschaubar, aber durchaus sehenswert. Dort habe ich dann auch noch eine Feder gefunden, wahrscheinlich vom Habicht. Da sich mitnehmen nicht gelohnt hätte, habe ich diese im Büro abgegeben. Vielleicht freut sich jemand darüber.



Blick vom versteinerten Wald aus:



Im nächsten Bericht geht es dann um Mount Rushmore und Crazy Horse.

Hoffentlich lesen wir uns wieder!

Hooray! Love! Future!
SMD

Montag, 14. Dezember 2015

Ausflug in die Geschichte

Mehr Zeit heißt auch dass Optionen der Planungsliste gemacht werden können. Eine davon ist der Teufelsturm. Der Weg von Billings aus dorthin führt mich am Little Bighorn Battlefield vorbei. Die große Schlacht mit General Custer. Ein historischer Meilenstein. Eine der wenigen siegreichen Schlachten für die angestammten Einwohner, also die Indianer.
Beim morgendliche Start in Billings waren bereits 1952 Meilen bzw. 3142 Kilometer von mir auf den Veloster draufgefahren. Bis zum Ende des Urlaubs sollten es noch weitere 3129 Meilen bzw. 5036 Kilometer mehr werden. Es geht also nun auch ums Strecke fressen.

Nach einem typischen Frühstück mit Styroporbecherkaffee und Plastikbesteck auf Styroporteller geht es für mich um halb Neun weiter. Man sollte diese Art zu frühstücken nicht zu hoch bewerten.

Doch nun ein paar Bilder vom Little Bighorn:











Meine Art Tourist zu sein kommt hier nicht gut an. Education ohne Ende. Mich interessiert das nicht. Was ich über diese Schlacht weiß ist mir genug, sollte mich mehr interessieren kann ich das auch Zuhause noch nachlesen. Außer der Landschaft und ein paar Markern und Schildern gab es nicht so viel zu sehen. Für mich heißt das flotte Autostopps, Bilder schießen, weiter. Ich kann es nicht vergleichen, aber es kommt mir so vor als hätte ich das Battlefield in Rekordzeit abgefahren. Und ich war nicht soooo schnell, schließlich war immer wieder jemand im Weg.

Es geht weiter, zurück zur geplanten Route. Man könnte sagen, der Ort ACME markiert das Erreichen derselben. Manche der Ortsnamen die mir auf meiner Reise begegnet sind waren schon lustig oder skuril. Bei ACME dachte ich immer, das gibt es nur im Trickfilm:


Hin und wieder braucht man auch eine kleine Pause. Die Füsse vertreten, etwas trinken und einfach auch manchmal die Gegend genießen. Hier bei Sheridan auf einem Parkplatz an der Interstate 90 kann man einen Blick auf den Verlauf des Bozeman Trails genießen. Dies war ein bevorzugter Weg zu den Goldfeldern und wurde gerne von Goldsuchern benutzt:



Ein Dually mit Sattelkupplung und Wohnauflieger in der Nähe von Buffalo. Manchmal hatten die dann auch noch einen Anhänger mit einem Boot hinten dran. Amis - ich werde die nie verstehen:


In Amerika darf man immer nur mit beschränkter Geschwindigkeit fahren. Ein Schild wie dieses, mit 80 mph bzw. 130 km/h Beschränkung ist eine erfreuliche Ansicht, markiert aber wohl das obere Ende der maximal erlaubten Geschwindigkeiten. Leider sieht man es nicht allzu häufig:


Wie überall auf der Welt ist der Straßenbelag unterschiedlich und örtlich geprägt. Hier eine eher rote Variante:


Kurz vor meinem nächsten Ziel, dem Devils Tower. Ein Blick von der US 14 in die Weite und in Richtung des Teufelsturms:


Mehr zum Devils Tower im nächsten Bericht.

Hooray! Love! Future!
SMD

Montag, 7. Dezember 2015

Das Ende eines langen und erlebnisreichen Tages

Yellowstone liegt hinter mir, ich musste den Park verlassen, da ich keine Unterkunft für die kommende Nacht habe. Da meine ursprüngliche Planung mindestens eine weitere Übernachtung im Nationalpark vorsah gibt es also Luft für ein bisschen extra. Ich hatte mich also für den nordöstlichen Ausgang und den Bärenzahn Highway entschieden.

Was mir sofort erneut auffiel war die Tatsache, das ich wieder mehr Motorradfahrern begegnete.

Nahe dem Ort Silver Gate

Ich bin auf Breitenkreis 45 Grad Nord. Dank dem Bärenzahn Highway werde ich diesen nun ein paarmal kreuzen. Dabei wechsle ich immer zwischen Montana und Wyoming. Der Wald ist auf der einen Seite der Shoshone, auf der anderen der Gallatin:





Die Landschaft und der Ausblick sind atemberaubend schön:



Der Namensgeber, der Bärenzahnberg.





Ein kleiner Höhepunkt, Top of the World Resort. Wie auch rund um Silver Gate sind hier alle verfügbaren Unterkünfte bereits belegt. Gerade hier finden sich hauptsächlich Motorradfahrer. Wenn man sich die Strecke so ansieht, dann kann man das durchaus verstehen.


Es gibt hier oben immer wieder Seen die von Gletschern gespeist werden. Im Winter ist diese Strecke übrigens gesperrt:




Wahrhaft der Höhepunkt des Highway. Die oberste Kuppe der Bärenzahnpassstraße. Laut Schild 3336 Meter über dem Meeresspiegel. Das GPS sagt 3341 Meter:







Auf dem Weg nach unten geht es grandios weiter:

Twin Lakes


Auf einem Rastplatz begegnen mir Streifenhörnchen:




Auch auf der weiteren Strecke der U. S. Route 212 sind alle Unterkünfte belegt. Da es langsam Abend wird, sind immer weniger auf den Straßen unterwegs. So langsam mache ich mir Sorgen ob einer Übernachtungsmöglichkeit.


Der 24. Juli 2015, einer meiner ereignisreichsten und längsten Tage des gesamten Urlaubs endet nach einem Start im Canyon Village des Yellowstone Nationalparks schlussendlich in Billings. Dort waren durchaus noch Unterkünfte frei, doch die wenigsten waren zu einen vertretbaren Preis erhältlich. Als eines der letzten günstigen! Angebote ergattere ich ein Zimmer für 244 Euro!

Das Hotel liegt Gott sei Dank direkt neben einem McDonalds. Lust auf was besonderes hätte ich eh nicht mehr gehabt. Hauptsache die Grundbedürfnisse befriedigen. Geschafft und hungrig genieße ich mein Abendessen im Schnellimbiss mit Blick auf den doch recht schönen Sonnenuntergang. Daran, dabei Bilder zu machen, habe ich gar nicht mehr gedacht.

Billings hielt eine also eine unplanbare Überraschung für mich parat. An diesem Wochenende trafen sich BMW Motorradfahrer aus ganz Amerika hier. Lustiger Weise auch noch zusammen mit einem landesweiten MotoCross Treffen. Und zu meinem Übel spielte zum ersten Mal überhaupt Mötley Crue zusammen mit Alice Cooper. Auch wenn es mir wenig hilft, dies erklärt die ganzen Motorradfahrer, die belegten Zimmer sowie die hohen Unterkunftspreise.

Für diesen grandiosen Tag bekam ich also eine dementsprechende Rechnung. Das Zimmer wurde mir zu allem Übel auch noch doppelt auf der Kreditkarte berechnet und ich durfte mich bis Ende November streiten, um mein Geld wieder zu erhalten.

Wenigstens ist wieder WLAN verfügbar. Voller Sorge um meine Reisekasse plane ich noch die Reiseroute und Übernachtungen für die nächsten zwei Tage. Noch die Bilder wegsichern und den Reisebericht schreiben. Um zwölf Uhr falle ich endlich todmüde ins Bett.

Dieser Tag bescherte mir übrigens lediglich 277 Kilometer mit dem Veloster.

Hooray! Love! Future!
SMD