Dienstag, 18. August 2015

Amerika und die Highways

Eine Bekannte in Houston hat mich im Urlaub auf einen neuen Begriff gebracht. Der Feeder.
Als Feeder wird eine Zubringerstraße (Frontage road) bezeichnet.

Wer nun mit Amerika nicht vertraut ist wird nun vermutlich das falsche Bild dazu im Kopf haben. Darum möchte ich hier kurz auf die Wikipedia verweisen:

Feeder laufen parallel zum Highway, Freeway oder Interstate. Ich nenne die Schnellstraßen nun der Einfachheit halber Highway. Man kann sagen die Feeder füttern den Verkehr den Highways zu. Und leiten ihn natürlich auch wieder ab. Das mag zum einen gut sein, da hier eine Vorfilterung für den echten Schnellstraßenverkehr stattfindet. Zugleich bietet sich eine Reisemöglichkeit für eventuell dort nicht erlaubte Verkehrsmittel. Es kann eine gewisse Entlastung vom Highway stattfinden. Zugleich verkompliziert es aber den gesamten Verkehr. Wer einmal innerhalb von wenigen Metern vom Feeder ganz rechts nach ganz links über beispielsweise drei Fahrspuren wechseln muss, wird schnell erkennen das dies nicht so einfach ist.

Anders gesagt, in Deutschland wäre es sogar unmöglich. Das ist das faszinierende in Amerika, niemand erzwingt sein Recht auf der Straße, jeder weiß dass er selbst oft genug in der gleichen Situation stecken kann. Bei unterschiedlichsten Verkehrsdichten bis hin zum Stau war es mir immer möglich rechtzeitig auf die passende Spur zu gelangen. Das ist für Deutsche schon faszinierend. Wenn man dann auf den Highway fährt gibt es keine Einfädelspur. Aber auch hier wird aufeinander aufgepasst. Von der Auffahrt auf den Highway gibt es kein Problem.

Eher ein Problem gibt es bei den Feedern. Wenn sich nun eine Schnellstraße mit einer anderen kreuzt werden die Feeder natürlich weiter begleitend geführt und kreuzen sich somit auch. Deshalb gibt es nie so ein schönes Autobahnkreuz wie bei uns. Das findet ja nur auf zwei Ebenen statt.

Die erste Ebene ist aber halt in Amerika schon die Kreuzungsebene für die Feeder. Für die Schnellstraßen bleiben also nur Ebene zwei und drei. Wenn nun noch begleitend eine Expressroute, welche oft als Mautstraßen verwirklicht sind, durch den Kreuzungsbereich läuft, erhöht sich die Zahl der Ebenen sehr schnell. Denn diese sind hierarchisch noch über dem normalen Highway. Also Feeder - Highway - Expressway oder Toll Road. Deshalb sehen die Schnellstraßenkreuzungen (Interchange) auch meist sehr chaotisch aus.
Beispiele findet man hierzu auch in der Wikipedia:

Man sollte den Expressway aber nicht mit der Express lane verwechseln. Die Express lane ist meist die linke Fahrspur auf der dann oft die Trucks nicht fahren dürfen. Der Expressway ist baulich getrennt. Damit es nicht zu einfach wird hat man sich zum Beispiel im Westen Houstons etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Auf dem Katy Freeway sind die linken Fahrspuren baulich abgetrennt und eine Mautstraße. Lassen sie sich nicht verwirren wenn sie ihr Navi auf Mautstraßen meiden eigestellt haben. Das Navi hat womöglich Recht. Aber passen sie auf wo sie fahren.

Nicht verwechseln sollte man dies aber mit der Diamond lane, ganz frei übersetzt der Busspur. Auf der Diamond lane dürfen Fahrzeuge meist mit mehr als einem Insassen fahren.

Natürlich lassen sich Diamond und Mautstraße auch kombinieren.

Ich finde, wenn man sich diesen Aufbau einmal verinnerlicht hat ist es wesentlich leichter durch den Betondschungel der Interchanges zu kommen.

Dann gibt es noch den Texas U-Turn. Man fährt auf dem Feeder und will eigentlich ganz woanders hin. Damit nun die Kreuzungen auf dem Feeder für Touristen nicht zu einfach werden hat man sich den U-Turn einfallen lassen:

Wer mit dem Prinzip vertraut ist wird es lieben. Selbst das Navi nutzt die Möglichkeit sehr gerne und ausgiebig. Wem dies jedoch fremd ist, der wird wohl die ersten Male zu früh oder aber auch zu spät abbiegen. Dann sieht man wieder neue Gegenden die man eigentlich gar nicht geplant hatte.
Wenn es aber funktioniert kann man sehr schnell umdrehen und in Gegenrichtung weiterfahren. Gerade wenn ein Ziel auf der anderen Highway Seite liegt ist dies ein großer Vorteil. Man fährt vorbei und dreht am nächsten Texas U-Turn einfach um. Schon liegt es handsam im erreichbaren Bereich. Natürlich muss man aber auch hier dann oft auf dem Feeder über mehrere Fahrspuren wechseln. Denn man kommt links auf den Feeder und die Ziele liegen mit hoher Wahrscheinlichkeit rechts davon.

Als Deutscher ist man ja gewohnt rechts auf die Autobahn zu fahren und sie auch rechts wieder zu verlassen. Von diesem Prinzip sollte man sich in Amerika verabschieden, auch, aber nicht nur wegen der Feeder.

Trotz allem gilt inzwischen fast überall überörtlich das Rechtsfahrgebot. Dies ist aber immer gekennzeichnet. Mal als "langsame Fahrzeuge fahren rechts", mal als "rechts fahren außer beim Überholen". Schilderbeispiele habe ich hier gefunden:

Wenn sie also glauben es führt nur eine Straße von A nach B kann es sein dass sie sich täuschen. Vielleicht sind es auch drei die nur so aussehen wie eine.

Die Benutzung eines Navi mit aktuellem Kartenmaterial ist von großem Vorteil. Aber das Navi macht oft seltsame Wege und in Baustellen kann es schon mal verwirrt sein. Und Baustellen habe ich genügend gesehen. Da ist es doch besser sie sind mit den Grundzügen vertraut.

Achten sie überörtlich auch auf Schlaglöcher und kaputte Reifen. Das ist für sie und ihr Auto von Vorteil.

Noch einmal zurück zum Feeder. Überörtlich kann es sein, das der Feeder zwar zweispurig ist, aber auch in Gegenrichtung verläuft. Das erkennt man aber an den beiden dicken gelben Linien in der Mitte. Das ist dann schon lustig. Wenn man da so fährt sieht man beispielsweise ganz links auf dem Feeder ein Auto das einem entgegenkommt. Gleich daneben fährt jemand in die gleiche Richtung wie man selbst. Dann kommen beispielsweise zwei Highwayspuren. Da kommen einem wieder Fahrzeuge entgegen. Dann hat man die beiden eigenen Highwayspuren. Auf denen geht es logischerweise in die gleiche Richtung wie man fährt. Dann kommt rechts eine Feederspur auf dem einem wieder einer entgegen kommt und ganz rechts fährt wieder jemand in die gleiche Richtung. Das stimmt schon so, da sollte man sich nicht verwirren lassen.

Bei Geschwindigkeitsbeschränkungen habe ich glaube ich alle Fünferschritte zwischen 20 und 80 Meilen gesehen. 20 Meilen die Stunde entspricht etwa 32 km/h. 80 Meilen sind etwa 130 km/h. 5 Meilen sind etwa 8 km/h.

Ein Highway ist am ehesten mit einer Bundesstraße zu vergleichen. Denken sie aber auch an die bei uns verfügbaren Autobahnähnlich ausgebauten!
Der Autobahn selbst entspricht dann eher der Freeway oder Interstate.
Aber das Konzept insgesamt ist nicht direkt vergleichbar.

Und das wichtigste zum Schluss. Achten sie auf die Schilder, denn in Amerika ist eigentlich nichts einheitlich geregelt.

Ach ja, bleiben sie bloß nie auf dem Standstreifen stehen!
Da kann ungewollt zu Bildern führen:


Hooray! Love! Future!
SMD

Samstag, 15. August 2015

wieder zurück

Deutschland hat mich wieder.
Nach vier Wochen Amerika und Kanada hat mich nun das Alltagsleben wieder.
Der Urlaub war schön, wirklich schön. Aber für jemanden der bereits in Südafrika, Australien und Neuseeland gewesen ist halten sich die großen Überraschungen in Grenzen. Dafür das ich alleine unterwegs war hat das geplante überraschend gut geklappt. Natürlich, alles lässt sich nicht vorhersehen, gab es auch ein oder zwei Überraschungen. Aber das war in den Griff zu kriegen.
Gegen Ende der vier Wochen hat dann auch die Begeisterung nachgelassen. Es kann aber auch an den anhaltend sehr hohen Temperaturen von bis zu 42 Grad Celsius gelegen haben.
Auswandern würde ich auch hier hin nicht.

Ein bisschen Statistik zu dem Urlaub:
1.250,00 €   Flug
1.350,00 €   Auto
400,00 €   Tanken
150,00 €   Fähren
2.150,00 €   Unterkünfte
5.300,00 €   Gesamt

Dazu kommen noch andere Kleinigkeiten:
Kosten für den internationalen Führerschein, Reisepass, Fotoapparat, Objektive, Stative, Fotozubehör, Speicherkarten, Reiselaptop, Ladegeräte, Navigationssystem und Karten, Souvenirs, Koffer und Reisetaschen, Essen und Trinken, Einladungen, Trinkgelder, spezielle Schuhe und Reisekleidung, Wäsche waschen, Postkarten, Reiseführer, öffentliche Verkehrsmittel, Parkgebühren, Eintritte, Kreditkartengebühren, Versicherungen, Reiseapotheke und persönlicher Bedarf.

Je nachdem ob man diese Kosten dem Urlaub oder dem allgemeinen Leben zuordnen möchte kann man hier noch ein bisschen dazurechnen. Wer großzügig rechnet kann meinen Urlaub auf bis zu 9.500,00 Euro Gesamtkosten hochrechnen.

Dafür bekommt man auch etwas zurück:
Insgesamt habe ich 5.081 Meilen selbst mit dem Auto gefahren. Das sind umgerechnet 8.177 Kilometer. Dazu kommen noch die Flüge. Rein Luftlinie ergeben sich hier noch zusätzlich 10.830 Meilen bzw. 17.428 Kilometer. Fähren, öffentliche Verkehrsmittel, Fußwege und Fahrten mit Bekannten sind hier noch gar nicht berücksichtigt.

Mein angemieteter Hyundai Veloster hat dank Höhenmetern von bis zu 3.336 über Meereshöhe, hohen Temperaturen und ständig laufender Klimaanlage 560 Liter Sprit insgesamt verbraucht. Das sind übrigens 148 Gallonen. Ergibt einen Verbrauch von 6,85 Liter auf 100 Kilometer. Dank Spritpreisen von umgerechnet 0,54 Euro bis 0,90 Euro inklusive Steuern relativiert sich dieser. Durchschnittlich kostete mich das Benzin 0,68 Euro pro Liter. Für uns in Deutschland eine unvorstellbar niedrige Summe.
Das Sportcoupe aus Korea mit Doppelkupplungsgetriebe war aber insgesamt nicht immer flott unterwegs. Es wurde besser als ich den Schalter für die ECO-Fahrweise fand und diese abschaltete. Ich glaube gegen Ende sehnte er sich einen Kundendienst herbei. Die letzten Tage lief er nicht mehr ganz so rund. Vielleicht aber auch ein Hitzeproblem. Mir war es ja auch zu warm. Aber er hat treu durchgehalten und mir keine Panne beschert. Und das trotz teilweise katastrophaler Straßen und vielen, vielen ungezählten kaputten Reifen auf der Strecke.

Zu sehen gab es auch etwas. Treue Fans haben das ja teilweise schon auf Google+ verfolgen können.
Die vier Wochen haben mir 8.648 eigene Bilder mit der Spiegelreflexkamera und 257 eigene Bilder mit dem Handy eingebracht. Zusätzlich habe ich noch 126 Bilder von einem Bekannten. Dieses Material muss nun erst einmal gesichtet und bearbeitet werden.




Ein bisschen Zeit wird das noch in Anspruch nehmen. Aber hin und wieder gibt es dann hier oder auf Google+ ein paar Neuigkeiten.

Hooray! Love! Future!
SMD

Freitag, 31. Juli 2015

Sendepause

Momentan bloggt sich hier gar nichts. Wer was aktuelles will muss hier suchen:
Google+
In absehbarer Zeit gibt es dann aber das ganze von Google+ hier noch einmal speziell und ausführlich aufgearbeitet. Wenn ich halt dazu komme.

Hooray! Love! Future!
SMD

Montag, 22. Juni 2015

schnelles Eibrot

Heute gibt es mal wieder FoodPorn in meinem Blog.
Die Idee für das Rezept kam mir heute Mittag. Umgesetzt habe ich es nun abends schnell mal.

Was man dazu braucht:

  • Zwei Scheiben Roggenbrot
  • Drei Teelöffel grünen Knoblauch
  • Ein guter Esslöffel Butter
  • 70 Gramm Schinkenwürfel
  • Drei Eier
  • Salz, Pfeffer und Paprika

Am besten zur Zubereitung ist eine kleine Pfanne. So eine 20 cm Durchmesser Pfanne ist nahezu ideal dafür geeignet. Man nehme den grünen Knoblauch, die Schinkenwürfel und die Butter und schwitze das Ganze in der Pfanne an. Wer will kann auch auf Röstaromen warten.

Dann legt man die Brotscheiben auf einen Teller und schöpft mit einem Teelöffel das überschüssige Butter-/Ölgemisch aus der Pfanne ab und verteilt es auf den beiden Brotscheiben. Ein bisschen Rest verbleibt mit dem Schinken und dem Knoblauch in der Pfanne.

Nun fallen die Eier aus der Schale und direkt in die Pfanne. Kurz mit den bereits wartenden Zutaten vermischt und schön verrührt, so das sich Eiweiß, Dotter und der Rest zu einer einheitlichen Masse vereinen. Dann das Ganze als Omelett fertig braten.

Es sollte nun in der Küche etwa so aussehen:

Ein kurzer Schnitt mittig im Omelett und das leckere Ergebnis kann auf die wartenden Brotscheiben verteilt werden:

Noch ein bisschen nach Geschmack würzen:

Das war es auch schon. Am besten noch heiß genießen.

Guten Appetit!

Hooray! Love! Future!
SMD

grüner Knoblauch

Hallo meine treuen Leser,

hier gibt es nur kurz ein Rezept von dem was ich grünen Knoblauch nenne.
Immer wenn ich frischen Knoblauch kaufe besteht tendenziell die Gefahr, das mir über die Hälfte davon kaputt geht. Das mag ich nicht. Aus diesem Grund lege ich Knoblauch ein. Mal mit Chillies und Paprikapulver. Mal mit Pfeffer und Zimt. Oder eben den grünen Knoblauch.

Also, wie geht das?
Man nehme ein gereinigtes, recyceltes Glas mit Deckel. Von Essiggurken, Sellerie, Marmelade oder anderen Sachen die man gerne eingeweckt/eingelegt kauft. Dieses füllt man mit dem geschälten und grob zerkleinerten Knoblauch. Dazu kommt im Fall grüner Knoblauch noch Basilikum, Thymian und Majoran. Wenn das Glas schön voll ist und alle Lücken mit den Gewürzen, die übrigens zu gleichen Teilen gemischt wurden, voll ist füllen wir das Glas, bis etwa einen halben Zentimeter unter dem Rand, mit Olivenöl. Dann erhitzen wir es für etwa eine viertel Stunde. Es sollte nicht kochen, aber schon kurz davor sein. Am Ende kommt auf das heiße Glas der zugehörige Blechdeckel.
Bitte hierbei nicht die Finger verbrennen!
Dann darf es auskühlen. Durch das Auskühlen entsteht ein Vakuum und der Deckel ist so dicht und festgesaugt wie bei einem neuen Glas aus dem Supermarkt.

Wenn es auf Zimmertemperatur abgekühlt ist darf das Glas in meinen Kühlschrank. Vielleicht vorher noch ein Etikett mit Inhalt und Produktionsdatum drauf. Ich nehm dafür immer Edding direkt auf das Glas. Gutes Olivenöl fängt dann an auszuflocken oder ganz fest zu werden. Das nutze ich dann zum Dosieren beim Kochen. So kann man locker mal einen gehäuften Teelöffel Knoblauch mit Olivenöl zum Essen geben. Denn auch die Gewürze wollen ja nicht weggeworfen werden.

Viel Spaß beim Experimentieren!
Auf Mengenangaben habe ich gerne verzichtet. Denn schließlich hat ja jeder andere Geschmacksempfindungen.

Hooray! Love! Future!
SMD