Dienstag, 22. Dezember 2015

wichtige Köpfe

Amerika und sein Steuersystem. Ein Drama!
Hier in South Dakota gibt es steuerlich Amerika in klein. Nicht nur das jeder Bundesstaat seine eigenen Steuern und Steuersätze erhebt, hier in South Dakota kann das jeder Ort selbst bestimmen.
Doch es gibt Hilfe im Internet:
http://dor.sd.gov/Taxes/Business_Taxes/
Wenn man die Adresse, die Postleitzahl und den richtigen Ort eingibt kann man die richtige Steuer finden. Dazu muss man nur den verlinkten Tax Sales Finder benutzen.
Für mich lohnt sich das nicht, ich bin nicht lange genug da um mich damit rumzuärgern. Aber irgendwie ist da dann Deutschland schon wieder schön.

Doch ich will nicht mit unwichtigen Fakten nerven, meine Reise in Bildern geht weiter:

Miner's Gateway Tunnel - es geht nach Keystone, SD.

Mount Rushmore

George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt, Abraham Lincoln

Vier Präsidenten




Es ist überall wirklich sehr viel los. Meine Fotos habe ich, also ab zum nächsten Touristenpunkt. Crazy Horse Memorial. Hier durfte ich sogar einen Tanz der Ureinwohner bewundern. So im direkten Vergleich war das in Osoyoos wesentlich authentischer:


So soll es einmal aussehen.

Blick von der anderen Seite des Modells.

Da ich was Kaltes wollte habe ich mir hier einen Slushi gekauft, also so einen eisigen Geschmacksdrink. Der war - wer hätte es geahnt - im Styroporbecher! Ich hätte ewig auf das Auftauen warten können. Mit warme Luft in den Becher blasen und der schwarzen Sonnenblende vom Fotoobjektiv konnte ich aber die Auftauzeit etwas herabsetzen. Ich bin der festen Überzeugung ein normaler Plastik- oder Pappbecher hätte bessere Dienste getan.

So weit ist man.



Es gab eine Tour näher ran mit einem alten Schulbus. Education, Education! Mount Rushmore ist aus Kalkstein, da wird schon jetzt jeden Winter kräftig saniert, weil da immer wieder was von den Gesichtern abplatzt. Laut unseres Tourguides wird das in zehn Jahren zu einem Riesenproblem. Hier am Crazy Horse wird mit dem fünfmal härteren Eisenoxyd gearbeitet. Das hält quasi ewig. Allerdings haben sie hier auf der Baustelle Probleme mit Blitzen bei Gewittern. Wie immer kam vom Guide die Frage ob jemand noch etwas wissen will. Jemand fragt wann denn das hier fertig wird. Der Guide sagt, so in etwa fünfzig Jahren. Eine Frau frägt: Wann? Der Guide schlagfertig: Mittwoch!
Natürlich wurde am Ende der Tour wieder nach Trinkgeld gegeiert, doch meine letzten Dollarscheine gingen für das Busticket drauf. Und Kreditkarte war nicht.

Es geht nach Hot Springs, SD. Auf dem Weg musste ich den anderen Highway nehmen. Wegen Rindern! 8 Meilen extra. Und irgendwie blieben hier alle eher 10 mph unter der erlaubten Geschwindigkeit. Hier scheint Zeit noch massig verfügbar zu sein.

Amis und ihre Pick Ups.

Hot Springs.

Das Motel war halbwegs günstig, Super 8 ist eine wirklich empfehlenswerte Kette. Zum Abendessen, welches auch noch für den nächsten Tag Proviant bietet, gibt es Pizza mit Käse im Rand von Pizza Hut. Für den Gegenwert hätte ich am Ort satte 32 Liter Sprit bekommen. Was für ein Land!
Dazu gibt es - freu freu - lekkeres Bundaberg. Das habe ich in Sundance im Supermarkt gefunden. Seit Australien bin ich (wieder?) voll der Fan davon. Root Beer und Ginger Beer. Das Root Beer schmeckt immer wie der gute alte Bazooka Kaugummi. Eis ist in den Motels immer massig verfügbar. Die Eismaschinen stehen meist im Gang herum. Das ist zwar der Nachtruhe etwas abträglich, aber unheimlich praktisch und erfrischend. Abends gab es dann noch Sharknado 3 im Fernsehen. Hilfe! Haie im Weltraum! Und Rütten und Kalkhofe! In einer Statisten-Nebenrolle. Später wurde es noch blutiger! Die Passion Christi von Mel Gibson.

Wie üblich gab es in den Nachrichten wieder Springflut, Tornados und Hitzewarnungen. Amerika! Scheint aber alles hinter mir zu sein. Nur Houston nicht. Aber das scheint irgendwie nicht sooo schlimm zu sein.

Mein Abendessen.

Nachts im Hotel.

Frühstück gab es auch wieder. Positiv war die unendliche Verfügbarkeit von Eiswürfeln. So war wenigstens der Kaffee im Styroporbecher innerhalb kürzester Zeit genießbar. Gestern fuhr ich durch einen Ort namens Pringle. Heute geht es auf dem Weg nach Cheyenne mitten durch das Hinterland. Das von mir zum deprimierensten Schild aller Zeiten gekürt wurde "Lost Springs, 4 Einwohner". Hauptsächlich gibt es hier Farmer, und die wohnen irgendwo im Nirgendwo. Meist kann man nicht einmal die Farmhäuser sehen. Nur die Gatter und Briefkästen. Ein leeres Land für Rinder. Und endlose Kohlenzüge neben dem Highway.

Nächste Stopps sind Register Cliff und Fort Laramie. Ich hoffe es bleibt spannend.

Hooray! Love! Future!
SMD

Samstag, 19. Dezember 2015

Teufel! Turm!

Nun am 25. Juli 2015 bin ich also am Devils Tower angelangt. Auf meiner Planungsliste war er nur eine Option. Dank zwangsweiser eingesparter Zeit ist er nun Wirklichkeit.

Wer nun Lust auf Kartoffelpüree verspürt, der hat vermutlich den Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" gesehen.

Leider kann man an den schönsten Aussichtspunkten auf dem Weg zum Berg nicht halten. Wenn man dann stehenbleiben kann, ist die Aussicht oft nicht so berauschend. Doch ein paar Bilder bleiben immer zu machen. Amerika ist eindeutig nicht Südafrika. In Südafrika ist alles autotauglich, da fährt man hin, läuft ein paar Minuten und kann nach super Bildern gleich wieder weiterfahren. Hier in Amerika kommt es mir so vor als ob absichtlich lange Trails und Wege geplant werden. Für mich alles too much education and fitness. Wahrscheinlich ist alles so geplant damit man mindestens einen Tag bzw. eine Übernachtung am jeweiligen Ort verbringt. Vielleicht sollte ich auch ein wenig chanten oder Bäume umarmen. Ich werde sicherlich später noch über all dies meditieren.

Sicher, im besonderen Licht wäre es wahrscheinlich auch noch mal interessant ihn zu fotografieren. So am Abend oder am Morgen. Vielleicht auch mit verschiedenen Schattenpositionen. Das überlasse ich aber nun dann doch anderen, oder ich mache es das nächste Mal. Wen Ansichten des Devils Tower im Sonnenuntergang interessieren, sollte mal Tante Google bemühen.

Warum ich aber hier bin:



Auf dem Weg dorthin gab es auch Indianerzelte zu sehen:



Am Eingang zum Nationalpark:



Auch Vögel findet man dort:



Was sich am Fuße des Berges im Tal des Belle Fourche River massenhaft findet sind Präriehunde:




Noch ein letzter Blick:


Ich eile weiter, getrieben von mir selbst. Für die Nacht habe ich mich in Sundance eingemietet. Ich brauche Vorräte und habe Laundry zu machen.

Am nächsten Tag gibt es wieder Frühstück nach amerikanischer Art. Cerealien, Müsli, Früchte, Yoghurt, Milch, Apfeltaschen und Muffins. Als besonderes Highlight Chicken Cheeseburger. Die letzten drei einzeln in Plastik eingeschweißt. Für den Burger steht eine Mikrowelle bereit. Natürlich Kaffee, Tee, Milch, sowie Apfel- und Orangensaft. Das ganze wie üblich mit Plastikbesteck. Die Teller und Becher sind mal wieder aus Styropor. Zum eingenhändigen Abräumen steht ein Mülleimer brav in der Ecke. Help yourself! Leider habe ich keine Eiswürfel gefunden, somit blieb mein Kaffee dank Styropor wieder ewig warm. Ich mag das nicht.

Ich bin dann aufgebrochen, mein Weg führt zum Mount Rushmore. Unterwegs habe ich dann noch einen versteinerten Wald besucht. Nicht so üppig wie der in Namibia, eher klein und überschaubar, aber durchaus sehenswert. Dort habe ich dann auch noch eine Feder gefunden, wahrscheinlich vom Habicht. Da sich mitnehmen nicht gelohnt hätte, habe ich diese im Büro abgegeben. Vielleicht freut sich jemand darüber.



Blick vom versteinerten Wald aus:



Im nächsten Bericht geht es dann um Mount Rushmore und Crazy Horse.

Hoffentlich lesen wir uns wieder!

Hooray! Love! Future!
SMD

Montag, 14. Dezember 2015

Ausflug in die Geschichte

Mehr Zeit heißt auch dass Optionen der Planungsliste gemacht werden können. Eine davon ist der Teufelsturm. Der Weg von Billings aus dorthin führt mich am Little Bighorn Battlefield vorbei. Die große Schlacht mit General Custer. Ein historischer Meilenstein. Eine der wenigen siegreichen Schlachten für die angestammten Einwohner, also die Indianer.
Beim morgendliche Start in Billings waren bereits 1952 Meilen bzw. 3142 Kilometer von mir auf den Veloster draufgefahren. Bis zum Ende des Urlaubs sollten es noch weitere 3129 Meilen bzw. 5036 Kilometer mehr werden. Es geht also nun auch ums Strecke fressen.

Nach einem typischen Frühstück mit Styroporbecherkaffee und Plastikbesteck auf Styroporteller geht es für mich um halb Neun weiter. Man sollte diese Art zu frühstücken nicht zu hoch bewerten.

Doch nun ein paar Bilder vom Little Bighorn:











Meine Art Tourist zu sein kommt hier nicht gut an. Education ohne Ende. Mich interessiert das nicht. Was ich über diese Schlacht weiß ist mir genug, sollte mich mehr interessieren kann ich das auch Zuhause noch nachlesen. Außer der Landschaft und ein paar Markern und Schildern gab es nicht so viel zu sehen. Für mich heißt das flotte Autostopps, Bilder schießen, weiter. Ich kann es nicht vergleichen, aber es kommt mir so vor als hätte ich das Battlefield in Rekordzeit abgefahren. Und ich war nicht soooo schnell, schließlich war immer wieder jemand im Weg.

Es geht weiter, zurück zur geplanten Route. Man könnte sagen, der Ort ACME markiert das Erreichen derselben. Manche der Ortsnamen die mir auf meiner Reise begegnet sind waren schon lustig oder skuril. Bei ACME dachte ich immer, das gibt es nur im Trickfilm:


Hin und wieder braucht man auch eine kleine Pause. Die Füsse vertreten, etwas trinken und einfach auch manchmal die Gegend genießen. Hier bei Sheridan auf einem Parkplatz an der Interstate 90 kann man einen Blick auf den Verlauf des Bozeman Trails genießen. Dies war ein bevorzugter Weg zu den Goldfeldern und wurde gerne von Goldsuchern benutzt:



Ein Dually mit Sattelkupplung und Wohnauflieger in der Nähe von Buffalo. Manchmal hatten die dann auch noch einen Anhänger mit einem Boot hinten dran. Amis - ich werde die nie verstehen:


In Amerika darf man immer nur mit beschränkter Geschwindigkeit fahren. Ein Schild wie dieses, mit 80 mph bzw. 130 km/h Beschränkung ist eine erfreuliche Ansicht, markiert aber wohl das obere Ende der maximal erlaubten Geschwindigkeiten. Leider sieht man es nicht allzu häufig:


Wie überall auf der Welt ist der Straßenbelag unterschiedlich und örtlich geprägt. Hier eine eher rote Variante:


Kurz vor meinem nächsten Ziel, dem Devils Tower. Ein Blick von der US 14 in die Weite und in Richtung des Teufelsturms:


Mehr zum Devils Tower im nächsten Bericht.

Hooray! Love! Future!
SMD