Als Amarok aufwachte war es schon zu spät.
JEMAND HATTE IHN GEFANGEN!
Ihn, den grandiosen einsamen Wolf.
Wie konnte das passieren?
Doch die Tatsache ließ sich nicht leugnen - er war in einem
Käfig gefangen. Und davor stand eines dieser zweibeinigen Tiere.
Na super! Wie sollte er sich da wieder befreien?
Der Zweibeiner bückte sich nun und öffnete den Käfig. Die
Chance zu entkommen. Amarok nahm Anlauf und hatte plötzlich etwas um den Hals.
Als er weiterrannte hielt ihn mit einem Male dieses Band zurück.
Er war wie es aussah mit dem Zweibeiner zusammengekettet.
Das ist schlecht, dachte sich Amarok.
Da kraulte ihm der Zweibeiner den Kopf. Und er hörte ihn
sagen: Mir gefällt das auch nicht. Aber ich muss dich mitnehmen. Sie wollen
dich alle sehen. Ich kann das auch nicht ändern.
Sein Peiniger zerrte an dem Band. Amarok schnappte nach ihm
und stemmte sich gegen die Zugrichtung. Er knurrte eindrucksvoll. Aber es half
nicht. Der Waldboden unter seinen Krallen gab ihm zu wenig Halt. Ob er wollte
oder nicht, er musste mitkommen.
Irgendwann gab Amarok seinen Widerstand auf. Es war zu
anstrengend und führte doch zu nichts.
Unwillig folgt er dem Zweibeiner. Und der führte ihn raus
aus dem Wald. Die Gegend wurde überschaubarer und seltsame Steinklötze begannen
sich am Wegesrand zu häufen. Diese wurden immer größer je weiter sie kamen.
Hier war Amarok noch nie. Dann kamen sie an einer Tränke vorbei. Hier gab es
andere Tiere des Waldes, die jedoch starr vor Schreck völlig stillstanden.
Amarok hatte aber keine Zeit für eine genaue Sondierung der Lage denn das
andere Ende des Bandes das ihn festhielt verschwand in einem der Steinklötze.
Amarok hatte dem gleich zu tun.
Er betrat den Steinklotz. Hinter ihm schloss sich etwas.
Hier kam er ohne Hilfe nicht mehr heraus!
Amarok bemerkte sofort das hier Kräfte zusammenliefen.
Genius loci.
Es waren viele Zweibeiner zugegen und es hing ein seltsamer
Geruch in der Luft. Einige der Zweibeiner waren hinter einem Holzring
eingesperrt. Nein halt - grade ging einer der Zweibeiner durch den Ring heraus.
Das war kein Gefängnis. Innerhalb des Ringes gab es noch etwas das ständig
braune Steine bewegte. Dort war es hell und heiß. Sehr ungewöhnlich das alles.
Amarok bemerkte das irgendwie alles sich auf den Ring konzentrierte.
Rudelführer oder mächtige Wesen wahrscheinlich. Es kam ihm vor wie eine der
Anbetungsstellen im Wald. Das Rudel Zweibeiner im Kreis stellte immer wieder
Schalen mit braunem Wasser und Milch zu den anderen Zweibeinern außerhalb des
Kreises. Und die im Kreis waren sich irgendwie ähnlich, sehr dunkel. Sonst
herrschten viele Farben vor. Definitiv ging vom Kreis eine Macht aus. Amaroks
Peiniger unterhielt sich mit einem Wesen aus dem Kreis. Amarok sah genauer hin.
Da gab es Wesen mit schmalen Augen, Wesen mit schwarzem, hellem oder rotem
Haar. Es gab große und kleine. Manche hatten auch irgendetwas Seltsames im
Gesicht. Das braune Wasser roch wie die Steine hinten im Kreis. Ah, wie
machtvoll! Die Steine wurden zertrümmert. Sie waren an dem braunen Wasser
Schuld. Amarok bemerkt einen Fisch auf einer der Schalen. Und auf einer anderen
war ein Blatt.
Die Wesen mit dunklem Oberkörper beherrschten eindeutig die
anderen dort versammelten. Amarok merkte dies sofort. Und es lag wohl am Inhalt
dieser Schalen. Das war die Macht die sie beherrschten. Auch Amaroks Peiniger
war eindeutig davon eingenommen. Die Zweibeiner im Ring beherrschten die
anderen ohne dass diese es bemerkten.
Welche Macht!
Amarok war tief beindruckt. Schnell bekam er mit das er nur
anwesend sein musste, weil die Wesen im Ring dies von seinem Peiniger verlangt
hatten. Und immer dieser Geruch von den Steinen und den Schalen. Nun da er hier
drinnen war, schienen alle zufrieden. Einige wollten Amarok streicheln. Schnell
und erbarmungslos schnappte er nach denen.
Er war ein Wolf! Wild und einsam! Was dachten sich die nur!
Nach schier endloser Zeit brach sein mit ihm verbundener
Zweibeiner wieder auf. Amarok konnte den Steinklotz endlich verlassen. Schnell
verließen sie diesen seltsamen Ort. Am Waldrand wurde Amarok endlich von diesem
Band um seinen Hals befreit.
Schnell lief er in den Wald. Er wollte und musste frei sein.
Der ihn gefangen genommen hatte war nicht mehr frei. Er war
an diesen seltsamen Ort gebunden. Und er war wie die anderen dort außerhalb des
Holzringes anwesenden dem Führungsrudel im Ring untergeordnet. Amarok verstand
das nicht. Die Zweibeiner wirkten glücklich und zufrieden. Der Ort schien ein
Ort des Friedens und der Ruhe zu sein.
Amarok machte dieser Ort Angst. Die Wesen im Ring mit Ihrem
seltsamen braunen Wasser hatten eindeutig Macht. Sollte Amarok noch einmal dorthin
müssen, könnte es sein das von dem wilden und einsamen Wolf ein Stück verloren
ging.
Hooray! Love! Future!
SMD
PS: Amarok erlebte dieses Abenteuer auf speziellen Wunsch
der Baroco Thekencrew.